Zukünftige Anforderungen an die Logistik

Die Logistik ist das Herzstück von modernen, kundenzentrierten Geschäftsmodellen. Gerade digitale Geschäftsmodelle stellen dabei vollkommen neue Anforderungen an die Logistik und deren Systeme.
Die meisten Geschäftsmodelle bedienen sich dabei nicht nur eines Distributionskanals, sondern greifen auf mehrere Kanäle zurück (Omnichannel). Konzepte wie Click & Collect, Return-in-Store, Anlieferung in Paketstationen, Anlieferung in durch den Kunden definierte Zeitfenster, Instore-Order oder Same-Day delivery werden dabei zu Gesamtlösungen für den Endkunden zusammengestellt.

Das stellt die Systeme und Abläufe von Logistik-Dienstleistern oft vor enorme Probleme. Denn die Bündelung aller Kundenkontakte in der Plattform des Anbieters erfordert nicht nur das Tracking & Tracing Informationen über die Auslieferungsstatus von Waren in Echtzeit verfügbar gemacht werden. Auch interaktive Kundenanfragen, Änderungswünsche bezüglich der Belieferung, Retourenmanagement, Abwicklung von Ladungsträgern (z.B. Palettenmanagement), Performance-Indikatoren und auch oft Kosteninformationen müssen ebenfalls in Echtzeit ermittelt und an vernetzte System weitergegeben werden.
Auf diese Kopplung der Frontend-Prozesse (Interaktion mit dem Kunden) und der Backend-Prozesse (Operative Leistungserbringungsprozesse) sind die meisten Logistikdienstleister und ihre Systeme nicht ausreichend vorbereitet.

Viele Speditionen und auch Speditionssoftware-Anbieter sind schon froh, wenn Auftragsdaten über eine elektronische Schnittstelle vom Kunden an den Logistik-Dienstleister übertragen werden können. Hier an der Basis ist man oft schon froh, wenn man von seinem kurzfristig eingesetzten Frachtführer eine telefonische Rückmeldung bekommt, dass die Ware ausgeliefert wurde. Wenn man dann noch von den Frachtführern eine Rückmeldung über einen erfolgten Palettentausch bekommt, dann ist das in der täglichen Praxis vieler Speditionen schon viel.
Aber nicht nur organisatorisch, sondern auch systemtechnisch klafft hier oft eine große Lücke zwischen den Anforderungen der schönen neuen digitalen Welt und der täglichen Realität der Logistikdienstleister. Viele der über 500 in Deutschland im Einsatz befindlichen Speditions-Programmen sind weder von ihrer IT-Architektur noch von ihren Funktionen in der Lage den Anforderungen der „Logistik 4.0“ gerecht zu werden. Dazu kommt, dass viele Logistikdienstleister kleine oder mittelständische Unternehmen sind, die oft nicht die Möglichkeiten haben sich zusätzlich zum Tagesgeschäft auch mit zukünftigen Systemanforderungen von neuen Geschäftsmodellen auseinander zu setzen.

Betriebsgröße in der Logistik
Quelle: DSLV

Wobei zu bemerken ist, dass oft gerade die kleinen und mittelständischen Dienstleister eher in der Lage sind schnell und flexibel auf Kundenanforderungen zu reagieren als große Logistikkonzerne. Hier tun sich große Logistik-Konzerne oft doch erheblich schwerer die nötigen Weichenstellungen in der erforderlichen Geschwindigkeit einzuleiten.

Es wird daher in den nächsten Jahren extrem spannend sein zu sehen, wie die Kluft zwischen den theoretischen Anforderungen des Markes (wie in dem kürzlich erschienenen Bericht in der Logistik Heute beschrieben ), zukünftigen Anforderungen wie z.B. dem Einsatz von künstlichen Intelligenzen (wie in dem kürzlich erschienenen Bericht auf Verpackungswirtschaft.de beschreiben) und der Realität, so wie sie sich derzeit am Markt darstellt entwickelt wird.

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